@Loreanus:
Ich kann deine Position durchaus verstehen, teile aber deine Lust an der Argumentation und möchte deswegen ein paar steile Thesen aufstellen.
1. In einer Gesellschaft, in der die Geschlechter absolut gleichberechtigt sind (so scheint es bei den meisten Kulturen und Gesellschaften im SW-Universum zu sein), gibt es keine explizit männlichen oder weiblichen Verhaltensweisen mehr. Ein Mann wird in dieser Gesellschaft nicht dafür diskriminiert werden, sollte er sich zum Beispiel schminken (außer es gilt in dieser Gesellschaft allgemein als verachtenswert), weil es dank der Gleichberechtigung der Geschlechter keine spezifisch weibliche Handlung ist. Warum sollte es bei gleichgeschlechtlichem Verkehr anders sein? Weil es eine Schwächung der Männlichkeit darstellt...?
2. Gleichgeschlechtlicher Verkehr ist in einer kriegerischen Kultur tatsächlich nur zur Hälfte eine Schwächung der Männlichkeit, nämlich nur für den passiven Part. In einer Gesellschaft, wie zum Beispiel den reinblütigen Sith oder auch den von dir erwähnten Bonobo-Schimpansen, in der es um Dominanz und Unterwerfung geht, kann es durchaus als Machtbeweis gelten einem anderen Männchen derartig seinen Willen aufzuzwingen. Denn auch eine Kriegerkultur, wenigstens eine einigermaßen intelligente, weiß, dass sich eine Gesellschaft, nicht ausschließlich auf Krieg aufbauen und zudem erhalten kann. Dominanz muss auch auf andere Weise dargestellt und bewiesen werden.
Gerade in einer Kriegerkultur gibt es Neigungen zur Homosexualität, auch wenn es viele nicht wahr haben wollen. Die Spartaner wurden schon erwähnt und haben mit der Einrichtung homosexueller Partnerschaften zwischen Veteranen und Neulingen ihre Phalanx stärken wollen. Hier würden wohl eher die positiven Effekte einer solchen Einrichtung genutzt.
Anders sieht es aktuell in der russischen Armee aus (Armeen sind ja quasi institutionalisierte Kriegerkulturen), dort findet ein sehr irritierendes Machtspiel innerhalb der einzelnen Dienstgradgruppen statt, besonders bei den Mannschaften. Dort werden Männer unterworfen, in jedem Sinn, auch im sexuellen. Und verachtet wird nur der passive, der aktive hingegen beweist seine Herrschaft.
Warum also keinen Sex verwenden um Herrschaft auszuzdrücken? Weil es evolutionär sinnlos ist?
3. Homosexualität ist evolutionär gesehen keineswegs sinnlos. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass je höher die Anzahl der älteren Brüder bei einem Mann ist, auch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass er homosexuell ist. Das ist evolutionär einfach zu begründen. Ein homosexueller Mann in der näheren Verwandtschaft/ in meinem Stamm hat körperlich immer noch die gleichen Vorzüge (im Vergleich zu Frauen): er ist relativ stark, er wird nicht schwanger usw. Zudem stellt er aber auch keine Konkurrenz dar im "Kampf" (nicht Krieg) um die Gunst der Frauen oder auch um die Herrschaft über die Frauen, denn er hat kein sexuelles Interesse an ihnen. Der heterosexuelle Mann kann also mit den Frauen seine Gene verbreiten, hat aber dennoch in der Hinterhand einen Verbündeten, der ihm seine Frauen nicht abspenstig machen möchte.
Im Grunde spricht also auch bei den reinblütigen Sith eher mehr für vorhandene Homosexualität als dagegen, auch wenn du dich dagegen wehrst.
Es spricht jedenfalls gar nichts dagegen, diese Entscheidung den Spielern zu überlassen, den ihnen steht ja die Freiheit zu, sich dagegen zu entscheiden.