[OOC]
Die ersten Teile einer Geschichte für einen meiner Charaktere in SWTOR. Ich hoffe, sie kann euch gut unterhalten und gefällt beim Lesen!
Und hey, wenns euch gefällt, oder ihr mir sagen wollt, was für einen Müll ich da getippt habe, ich freu mich über Rückmeldungen!
Aber.. fangen wir mal an.
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Entscheidungen
Er hatte befürchtet, dass es laut sein würde. In Gedanken hatte er sich bereits ausgemalt, wie das Blut sprudeln würde, während der Soldat schreiend zu Boden ging. Die warme, rote Flüssigkeit an seinen Händen hatte er schon gefühlt, ebenso wie den harten Stich in seiner Brust der ihm sagte: Du hast getötet.
Stattdessen geschah es ganz leise. Das Messer sank präzise in den Hals seines Ziels. Der Mann wirke überrascht, hatte die Augen vor Schreck geweitet, und doch entfuhr seinen Lippen kein Wort. Lautlos taumelte er nach hinten als Demios das Messer losließ, griff sich an den Hals und ging mit leisem Poltern zu Boden. Der erwartete Schock, der Stich im Gewissen - beides blieb aus. Fassungslos sah Demios an sich herab, suchte seine Kleidung nach Spuren seiner Tat ab. Kein Blut, nichts. Nur der Tote auf dem Zimmerboden. Es tat ihm nicht leid und er wusste nicht einmal, wieso. Dieser Mann hatte ihm nichts getan, im Gegenteil. Er hatte sich einfach nur das falsche Haus ausgesucht, um eine Waffe auszupacken.
Eine Explosion, ganz nah an ihrem Haus riss ihn wieder aus den Gedanken. Der Kampf tobte immer noch. Es war noch nicht vorbei. Er hatte noch einiges zu tun, wenn er hier heil herauskommen wollte, das war ihm so bewusst wie nur selten etwas in seinem Leben. Demios bückte sich, schloss einen Augenblick die Augen, und entriss dem Toten schließlich seinen Langstrecken-Blaster. Das Gewehr klapperte und er musste kein Waffenexperte sein um zu wissen, dass es kaum mehr als zusammengeflickter Elektroschrott war auf den krakelig das Zeichen der hiesigen Widerständler gekritzelt worden war. Noch während er die Treppen hinauf rannte, um in bessere Position zu kommen, lud er das Gewehr durch. Eine weitere Explosion ließ ihn stolpern, wobei er sich schmerzhaft das Knie an einer Stufe schrammte. Oben im Schlafraum angekommen erwartete ihn der selbe seltsame Anblick wie im unteren Stockwerk. Alles schien normal. So, wie jeden Tag. Der einzige Unterschied war, dass draußen Feuer brannten und die Luft seltsam nach Rauch stank. Kalter Wind pfiff durch das zerbrochene Glas des Fensters. Das war kein gewöhnlicher Tag, ganz egal, wie oft er es sich noch wünschte. Oder - wünschte er sich das überhaupt?
Um sich nicht weiter mit seinen konfusen Gedanken befassen zu müssen, trat er ans Fenster, legte das Gewehr an, und blickte durch den Sucher. Er hatte noch nie ein Gewehr bedient, aber er hatte oft genug dabei zugesehen um sich sicher zu sein, was er tun musste.
Vor dem Fenster, auf der Straße, tobte das Chaos. Flüchtende Menschen rannten in Panik durch die Gassen, suchten nach Deckung in diversen Trümmerhaufen, die einst Gebäude und Mauern gewesen waren. Wieder andere standen einfach fassungslos hinter den Fenstern der Häuser die das Bombardement und die anschließenden Kämpfe überlebt hatten. Sie sahen zu, wie ihre Heimat in Flammen aufging. Warum weinten sie?, fragte er sich. Es gab hier nichts als Dreck, und noch mehr Dreck. Hatten sie sich tatsächlich mit dieser jämmerlichen Existenz bereits abgefunden, dass sie darum fürchteten?
Verzweifelt hatten Widerständische Trümmer und Felsbrocken aufgetürmt, oder sich in den leerstehenden zivilen Häusern verschanzt, um wenigstens etwas Deckung vor den Imperialen Truppen zu haben. Sie sahen nicht, was er von hier oben sah - nämlich das sie heillos in der Unterzahl waren, und sie ihr Schicksal nur hinauszögerten. Die Rebellen glaubten noch immer, dass sie dem Imperium etwas entgegenzusetzen hatten. Aber das stimmte nicht. Es war nicht aufzuhalten. Nicht ohne die Truppen der Republik, Truppen, die niemals kommen würden. Er hatte es stets gesagt, und nun hatte er das bestätigt, was ihm sonst keiner glauben wollte: Sie waren der Republik schlichtweg egal.
An der Hauptstraße entdeckte er ein dutzend imperiale Trooper die sich weiter vorgewagt hatten als ihre Kameraden, nun aber vom Rest abgeschnitten worden waren. Die Widerständler hatten eine Hütte gesprengt und die Zufahrt blockiert um den Troopern den Rückzug unmöglich zu machen. Nun waren die Soldaten in ein hitziges Feuergefecht verwickelt, das sich, so vermutete er, wohl nicht zu ihren Gunsten entscheiden würde. Beschuss kam von allen Seiten, nahezu willkürlich schienen die Widerständischen an den Fenstern der Häuser aufzutauchen und ihre Schüsse abzugeben.
Wieder ein Dutzend Menschen, das diesen Abend nicht erleben würde. Ein dutzend Menschen, die nicht nach Hause zurückkehren würden. Und warum nicht? Weil ein paar Narren versuchten zu retten, was es nicht wert war, gerettet zu werden. Sie erkauften sich Zeit, auf Kosten von Leben. Demios‘ Finger berührte den Abzug. Er hatte von hier aus gute Sicht auf die Trooper, selbst auf die zwei, die gerade hinter einer metallenen Lagerkiste in Deckung gegangen waren. Aber sie waren nicht sein Ziel. Das Visier wanderte zu dem Haus gegenüber, an dessen Fenster bereits mehrfach ein in einen Mantel gehüllter Kämpfer erschienenen war. Als selbiger ein weiteres Mal aus der Deckung hervor lehnte um zu zielen, legte sich Demios‘ Fadenkreuz wackelig auf den breiten Brustkorb. Es erklang ein leises Klicken, ehe sich der Abzug unter Demios‘ Finger ganz durch bog.
Er hatte seinen Pfad gewählt.
Zum Teufel mit der Republik.
„Wer hat den Saftsack mit den Detonatoren erledigt?“ fragte Captain Erian Schäfer seine Männer, wobei er schreien musste, um bei dem ganzen Lärm noch gehört zu werden. Das Comm-System war längst ausgefallen – irgend ein Idiot hatte die Sende-Relais bombadiert, statt das von ihm gewünschte Lagerhaus. Es war verflucht schade, dass gerade dieser Abwurf daneben gegangen war, denn laut ihren Berichten hatten sich in diesem Lagerhaus die meisten Widerständischen verschanzt. Das, was ihnen hier entgegen stand waren nur ein paar Verrückte mit Waffen. Leider änderte das wenig daran, dass sie gefährlich waren. „Keine Ahnung, Sir, ich wars nicht!“ rief einer seiner Soldaten, als er über die Straße hechtete und zu ihm in Deckung sprang. „Was soll das heißen, sie waren das nicht? Sie waren der Einzige mit freiem Schussfeld!“
„Freiem Schussfeld? Den Trümmerhagel und den ganzen aufgewirbelten Staub nennen Sie freies Schussfeld, Sir?“
„Na gut, Na gut, dann war es eben jemand anderes. Aber wer? Ich dachte Trupp Vier zog es vor sich um die Bunker im westlichen Teil der Stadt zu kümmern?“ Er sah wie der andere Soldat seinen Blaster in den Schnee steckte um ihn abzukühlen ehe er ihm zu nickte. „Ja, Sir, sie sind weitermarschiert. Wir sollten hier alleine wieder raus finden. Zu riskant, uns zu holen.“ Das wusste er zwar selbst, aber es waren Worte die Schäfer einfach nicht gerne hörte. Vielleicht war es das, was ihn animierte aufzustehen, und einfach in die Richtung zu schießen, in der er die Position des letzten Schützen vermutete der sie unter Beschuss hielt.
Nur dem auftretenden Schneegestöber war es zu verdanken, dass ihn das plötzliche gegnerische Sperrfeuer nicht erwischte, ehe er sich wieder hinter den herabgestürzten Stahlpfeiler verkroch. „Verflucht!“
„Sie sagen es Sir! Zudem sind Benot und Hajen noch da vorne. Meinen Sie, die leben noch?“ Die Stimme des Soldaten klang besorgt – zu besorgt, fand er. Ein nervöser Soldat war ein unruhiger Soldat, und ein solcher machte Fehler die meistens tödlich endeten. „Aufstehen Soldat, ich denke es ist an der Zeit unseren Kameraden aus der Patsche zu helfen! Los!“ Beide sprangen auf, über den Träger, der ihnen eben noch Deckung gegeben hatte, hinweg und sprinteten durch den Schnee. Der Boden war bedrohlich rutschig unter ihren Füßen und Schäfer beschloss, sein Stiefelprofil als Trophäe an seine Kabinenwand zu nageln, wenn er das überlebte.
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Es war nur ein Augenblick. Eine Sekunde, ein Atemzug, und dennoch war sich Demios der folgeschweren Konsequenzen dieses einen Moments vollkommen bewusst. Er würde nie wieder mit Jarren in der Cantina sitzen und über schlechte Witze lachen. Er würde nie wieder hinab in die Mienen steigen, um in eisiger Kälte Maschinen zu reparieren. Er würde nicht einmal mehr Miss Zulan morgens grüßen, wenn er schwer bepackt seinen Weg in die Berge antrat. Das war Vergangenheit. Am meisten gefiel ihm die Tatsache, warum es Vergangenheit war: Weil er es so gewollt hatte. Weil er etwas getan hatte, das niemand von seinen Freunden gewagt hätte. Sie glaubten, mutig zu sein, weil sie sich dem Imperium entgegenstellten? Er würde ihnen zeigen, was wahrer Mut bedeutete.
Das Nachladen des Gewehrs stellte sich als umständlicher heraus, als er erwartet hätte, daher musste sein zweiter Schuss sich gedulden, bis die Energiezelle schließlich wieder einrastete. Als sein Sucher sich wieder korrekt auf die Entfernung fokussierte wurde ihm klar, wie sehr sich die Situation in den wenigen Sekunden seiner Ablenkung verändert hatte. Zwei der verbliebenen vier imperialen Trooper hatten sich ihrem Feind stark genähert. Einer von ihnen war offensichtlich getroffen worden, denn er stützte sich auf seinen Kameraden, hatte auch nur mehr eine Blasterpistole in der einen Hand, statt des schweren Blastergewehres. Demios zoomte heraus und staunte nicht schlecht, als er die anderen erblickte. Wild nach vorne feuernd stürmten zwei Soldaten, wilden Hunden gleich, über das offene Feld. Sie schafften es ungedeckt zum Rest des Trupps aufzuschließen, wobei einige Schüsse an ihren imperialen Körperpanzern abprallten. Pures Glück, dachte Demios und rückte das Gewehr zurecht.
„Gah! Verflucht ist das heiß!“ schrie Londek auf als er getroffen wurde und sich der Schuss tief in den Brustpanzer schmolz. Captain Schäfer lachte stattdessen auf, wie vom Wahnsinn besessen, und schüttelte seinen Blaster als dieser vom Dauerfeuer überhitzte. „Lasst sie doch feuern! Sie haben uns nichts entgegen zu setzen!“ Als wollten die Rebellen seinen herausfordernden Ruf beantworten trafen ihn gleich mehrere Schüsse quer über die Panzerung verteilt, und nicht überall hatte das Metall standgehalten. Dennoch stürmte er ungerührt weiter, wissend, dass er sterben würde sobald er auch nur eine Sekunde zögerte.
Als er bereits glaubte den Bogen seines Glücks überspannt zu haben tauchten plötzlich die Umrisse von zwei Troopern im Schneegestöber auf. Seine Trooper! Hätte er noch die Kraft dazu gehabt, hätte er nun aufgejubelt, stattdessen warf er sich nach vorne, einem Schuss ausweichend, der seinem Helm angedacht war, und kam hart auf dem gefrorenen Boden des Mienenplanets zum Liegen. Londek ging neben ihm auf ein Knie, legte seinen Blaster an und feuerte einige gezielte Schüsse in die Wirren des aufkeimenden Schneesturmes. Es wurde wirklich von Sekunde zu Sekunde schlimmer, und Schäfer war sich nicht sicher, ob das nun gut oder schlecht für sie war. Es nutzte nichts, nicht erschossen zu werden, wenn man stattdessen erfror. „Was gäbe ich für ein Thermalvisier…“ knurrte der Soldat zu seiner rechten dumpf in seinen Helm. Schäfer stieß ihn mit dem Ellenbogen um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Die anderen beiden waren nur wenige Schritte entfernt, aber Kälte und Angst schienen sie in ihrer schlechten Position festgefroren zu haben. Wenn sie nicht bald aufschlossen war es zu spät.
„Verdammter Schnee!“ fluchte Demios lautstark, und schlug das Gewehr an den Fensterrahmen. Er hatte jetzt nicht die Seiten gewechselt, um anschließend dafür aufgeknüpft zu werden, nur weil das Imperium das Wetter nicht bedacht hatte. Mit einem leisen Seufzer ließ er sich an der Wand hinab rutschen, um wenigstens nicht den kalten Wind um Gesicht zu haben während er überlegte. Das konnte einfach nicht wahr sein. Während er gedankenverloren auf das Gewehr starrte, fiel ihm ein kleiner Draht auf, der lose von der Halterung des großen Suchers hing. Mehr aus Gewohnheit als aus irgend einer anderen Motivation heraus packten seine Finger den Draht und fanden eine passende Öffnung, wo sie selbigen hinein steckten. Er hatte mit keiner Reaktion des Gewehrs gerechnet, und es gab auch keine. Nur ein leises Pfeifen rief seine Neugierde auf den Plan. Draußen rumpelte und polterte es, als würden sich die verfeindeten Parteien nun mit Detonatoren bewerfen, als er das Gewehr anhob und prüfend durch den Sucher sah. Wo die Anzeige zuvor bläulich gewesen war leuchtete sie nun in hellem Grün, und der Teil seines Beines, der ins Bild stand, glomm in dunklem rot. Ein Thermalscanner? Demios konnte nicht anders, als vergnügt aufzulachen. Dieses ausgemusterte Schrott-Ding hatte einen Thermalscanner!
„NEIN!“ wieder explodierte ein Thermaldetonator, und diesmal traf der Sprengkörper sein Ziel. Gerade hatte er Hajen und Benot gerettet, da musste Captain Schäfer mit ansehen wie Londek in Stücke gerissen wurde. Grotesk surreal kam es ihm vor, als Teile seiner dunklen Rüstungsplatten wie tödliche Geschosse durch die Luft wirbelten, und sich ein paar Schritte neben ihm in den Boden bohrten. „Ich bring euch um, ihr Hunde!“ Es passierte nicht oft, dass Schäfer die Fassung verlor und sich von seinen Emotionen leiten ließ. Aber wenn ein zerfetzter Kampfgefährte kein guter Grund dafür war – was dann? Blinde Wut begann durch seine Adern zu pochen, und er konnte fühlen wie das Adrenalin seine bisherigen Wunden betäubte. Es machte ihm nichts aus hier zu sterben, wenn der dafür wenigstens zwei seiner Männer retten konnte. Wieder sprang er aus der Deckung vor, den Blaster fest in den Händen, und stürmte seinen Gegnern entgegen.
Hajen zog Benot, dessen Bein inzwischen blutüberströmt war und eine Spur im Schnee hinterließ, in die Höhe, so, dass sie beide Feuern konnten um ihrem Captain Feuerschutz zu geben. Trotz allem wurde dieser von einem Widerständler überrascht, der hinter einer Kiste hervorsprang und mit einer Vibroklinge ausholte um ihm den Rest zu geben. Wie in Zeitlupe sah Schäfer wie er den eigenen Blaster herumschwenkte, versuchte ein Loch in die Person zu schießen, die da auf ihn zu sprang, aber er wusste, dass er zu langsam war. Plötzlich schoss ein Donnern durch die Luft, und der Mann wurde samt seiner Klinge weit nach hinten geschleudert, wobei er ein paar Kisten mit riss. „Was zum-„ begann er, duckte sich dann jedoch reflexartig als ein roter Strahl über seine Schulter zischte. Erst hatte er geglaubt, der Schuss hätte ihm gegolten, aber ein heller Aufschrei aus der Position der Widerständler belehrte ihn eines besseren. Jemand war ihnen zur Hilfe gekommen – nur wer?
Taumelnd bahnte er sich den Weg weiter vor, dieses Mal vorsichtiger als in seinem Wutrausch und hoffte, dass der zielsichere Beschuss des Unbekannten ausreichte, um sie hinter ihrer Deckung beschäftigt zu halten...
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Es war leichter mit jedem Schuss. Der Finger bog sich, das Gewehr donnerte und der Kolben prallte ihm gegen die Schulter. Und dann erlosch einer der roten Umrisse in seinem flimmernden Thermalvisier. Wenn man die Menschen auf digitale Bilder reduzierte war es wirklich kein Problem mehr, sie zu töten. Noch bevor er bei seiner siebten und letzten Energiekammer angelangt war gingen ihm die Ziele aus. Sehr wohl wusste er, dass sich zwei oder drei der Widerständler noch hinter der kleinen Mauer am Ende der Straße aufhielten, aber er hatte schlichtweg keine Chance, sie zu treffen. Nicht mit diesem Gewehr, nicht von hier aus. Nun hatten die Trooper deutlich bessere Chancen, aber er konnte sich ausmalen, wie gefährlich es für Bodentruppen sein musste, in diesem Schneesturm vorzurücken. Sie wussten schließlich nicht, was er wusste. Sie konnten nicht die schwach glühenden Pünktchen hinter der Hüfthohen Mauer sehen.
Schäfer musste es versuchen. Hajen ein Zeichen gebend, dass er die rechte Seite decken sollte, während sie vorrückten packte er seinen Blaster fester, und nutzte die rechte Hand um das Vibromesser aus seinem Gürtel zu ziehen. Jetzt, da er wusste, dass ihm irgendjemand über die Schulter sah, und offensichtlich die Möglichkeit hatte bei seinen Schüssen auch etwas zu treffen fühlte er sich etwas sicherer. „Hajen? Sehen Sie die Mauer dort vorne?“
„Jawohl, Sir!“ Zumindest klang es danach. Die Worte waren im eisigen Wind wirklich so schwer zu verstehen, dass der Trooper wohl auch sagen hätte können: „Lecken sie mich am Hintern, Captain.“ Und er hätte es für eine Bestätigung gehalten. Also wartete er bis der Trooper sich in Bewegung setzte, und folgte ihm in zwei Schritt Entfernung. Fünf Meter. Niemand war in Sichtweite, nur die leere Sackgasse vor ihnen. Es gab kaum Fenster, die meisten davon hatten sie hinter sich gelassen. Vier Meter. Er glaubte, eine Bewegung hinter der halb eingebrochenen Mauer erkannt zu haben, war sich aber nicht sicher. Vielleicht war es auch nur der Schnee gewesen? Drei Meter. Allmählich sah er klarere Texturen, die Objekte nahmen konkretere Formen an. Aber von Widerständler fehlte immer noch jede Spur. Sie mussten hier irgendwo sein. „Hajen?“ zischte er leise, stellte aber fest, dass dieser ihm überhört haben musste. Er konnte den Blick einfach nicht von dieser blöden Mauer nehmen. „Hajen!“ diesmal war er lauter. Als der Soldat wiede rnicht antwortete, drehte er sich um. Hajen war nicht da. „Hajen! Scheisse nochma-„ Er sah gerade noch den Stiefel des Troopers dem anderen Ende der Mauer verschwinden. Er wusste nicht, wie es möglich war jemanden derart schnell und leise auszuschalten, aber Schäfer wusste, dass er nun tatsächlich verloren hatte. Sein letzter Soldat lag einige Meter weiter hinten im eigenen Blut, und war kaum mehr fähig zu sprechen, während er hier vorne einer unbekannten Anzahl Feinde gegenüberstand die er nicht einschätzen konnte. Was solls, dachte Schäfer und riskierte zum dritten Mal an diesem Tag sein Leben, indem er einfach über die Mauer sprang.
„So ein Narr!“ hörte sich Demios abermals fluchen. Hätte er die Widerständler nicht einfach heraus locken können? Auf sie Feuern? Nein, es wäre zu einfach gewesen. Stattdessen musste Demios tatenlos zusehen, wie der Trooper über die Mauer sprang. Auf seinem Display erlosch rasch einer der Punkte, zwei weitere verblieben. Diese Bewegten sich wild hin und her, schienen oft zu einem zu verschmelzen, wobei ab und zu dünne Striche aus deren Zentrum flimmerten. Offenbar hatten beide nicht die Intention, die Sache mit Gewehren zu regeln. Plötzlich blieb der Punkt ruhig liegen. Demios biss sich auf die Unterlippe, und er hatte schon Angst, dass sich gar nichts mehr rühren würde. Dann, ganz langsam erhob sich der Rote Punkt und wurde wieder zu einem etwas klareren Umriss als er hinter der Mauer hervortrat. „Ja!“ Es war der Trooper. Als Demois aufsprang, stieß er sich hart den Kopf am Fensterrahmen und stolperte benommen zurück, wobei ihm das Gewehr entglitt und aus dem Fenster fiel. Obwohl er, wie er fand, ein furchtbarer Chaot war, musste er lachen. Jetzt war es egal. Es war überstanden. So schnell würde er das Gewehr nicht mehr gebrauchen müssen.
Er wusste noch nicht, dass er damit gründlich falsch lag...